Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
aus zeitlichen Gründen einen Tag früher als geplant: Heute erwartet Sie in unserem musikalischen Newsletter ein kleines Kabinettstückchen für Sopran: Die Arie "Art is calling for me" aus "The Enchantress" von Victor Herbert, einem Pionier der amerikanischen Operette.
Der in Dublin geborene Victor Herbert (1859-1924) begann seine Karriere als Cellist in Deutschland, spielte für Eduard Strauss, Johannes Brahms und Franz Liszt und emigrierte als Solocellist der Metropolitan Opera in die USA. In dieser Funktion komponierte er das zweite von zwei für ihn selbst geschriebenen Konzerten. Cellisten wie Lynn Harrell und Yo-Yo Ma nahmen seine Konzerte in ihr Repertoire auf.
Herbert etablierte sich in New York und entwickelte seinen ganz eigenen Orchester- und Gesangsstil. Er gründete und leitete daneben die amerikanische Hauptorganisation zum Schutz des musikalischen Urheberrechts, was zu einem berühmt gewordenen Ereignis führte: Als Herbert im Restaurant die Rechnung präsentiert wurde, schrieb er spontan eine Gegenrechnung für die andauernde unberechtigte Verwendung seiner Musik. Das Restaurant wollte nicht bezahlen, er klagte und gewann.
Zu dieser Zeit war Herbert Komponist am Broadway erfolgreich mit Hits wie „Babes in Toyland“ (1894) und „The Red Mill“ (1906). „Naughty Marietta“ (1910) und „Sweethearts“ (1913) folgten. Aus seiner Show "The Enchantress" (1911) können Sie im folgenden Link das populär gewordene Showpiece "Art is calling for me" mit Kiri Te Kanawa und dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Stephen Barlow erleben; Kiri Te Kanawa feierte mit diesem Konzert, das am 10. März 1994 in der Londoner Royal Albert Hall aufgezeichnet wurde, zugleich ihren 50. Geburtstag:
Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler