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09.12.2025 Kategorie: Musik in schwierigen Zeiten

Musik in schwierigen Zeiten - 864

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,

heute erwartet Sie Klaviermusik von Robert Schumann: Die Klaviersonate Nr. 2 g-Moll op. 22.

„Ich liebe sie, so wie Dich, Dein ganzes Wesen drückt sich so klar darin aus“, schrieb Clara Wieck an Robert Schumann über dessen zweite Klaviersonate. Geprägt von inhaltlicher und formaler Klarheit gilt sie als klassischste der verschiedenen Sonaten-Kompositionen Schumanns. Dabei war ihr Entstehungsweg ungewöhnlich lang und verschlungen. Neun Jahre vergingen zwischen dem Beginn der Komposition mit dem langsamen Satz, dem Schumann sein Lied “Im Herbste” nach einem Gedicht von Justus Kerner zugrunde legte, und der Publikation des Werks im Jahr 1839. 

Zwischenzeitlich nahm Schumann eine Vielzahl von Änderungen vor; den Finalsatz komponierte er auf Anraten Clara Wiecks sogar völlig neu. „Ich verstehe ihn schon und spiele ihn auch zur Not“, hatte ihm die hervorragende Pianistin zur Originalfassung geschrieben, „doch die Leute, das Publikum, selbst die Kenner, für die man doch eigentlich schreibt, verstehen das nicht.“ Berühmt für seine widersinnigen Tempobezeichnungen ist der erste Satz, „so rasch wie möglich“ soll er genommen werden - bis Schumann in der Coda fordert, „schneller“ und „noch schneller“ zu spielen.

Unser heutiger Konzertmitschnitt entstand 2018 im Teatro La Fenice in Venedig, es spielt Rafał Blechacz:

www.youtube.com/watch

Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig

Matthias Wengler

Beitrag von sd