Suche

Musik in schwierigen Zeiten Ansicht

03.11.2021 Kategorie: Musik in schwierigen Zeiten

"Faszination Klassik"@Home III:

Mariss Jansons - Musik ist die Sprache von Herz und Seele

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
 
vor fast zwei Jahren verstarb Mariss Jansons. Dem weltweit gefragten und beliebten Dirigenten ist die dritte Ausgabe von "Faszination Klassik"@Home gewidmet.
Im Jahr 2011 entstand die Dokumentation "Mariss Jansons - Musik ist die Sprache von Herz und Seele", die der Bayerische Rundfunk gemeinsam mit dem ORF produzierte.
 
Mariss Jansons kam 1943 in der lettischen Hauptstadt Riga zu Welt. Sein Vater Arvīds war ein bekannter Dirigent, die Mutter Iraida Sängerin. Mariss‘ Zuhause war das Opernhaus, in dem die Eltern arbeiteten. Schon als Dreijähriger kannte er die Ballette und Opern auswendig. Er arrangierte Knöpfe, denen er verschiedene Orchester-Rollen zuwies, und spielte anschließend Dirigieren. Sein Vater unterstützte ihn später dabei, seinen Berufswunsch Dirigent zu verwirklichen.
 
Die Familie zog bald nach Leningrad, wo Arvīds Jansons eine Stelle bei den Leningrader Philharmoniker innehatte. Dort studierte Mariss Jansons Violine, Klavier und Orchesterleitung. Dank eines Austauschprogramms konnte er 1969 durch den Eisernen Vorhang schlüpfen und kam nach Wien. “Es war, als ob ich ins Paradies gekommen wäre”, sagt Jansons. Er sog in der Musikstadt an Kunst und Kultur auf, was ihm in seiner Heimat nicht geboten war. An der Wiener Musikhochschule studierte er bei Hans Swarowsky. Bald holte Herbert von Karajan das junge Talent zu sich und förderte es. Als besonders prägend erwies sich jedoch Jansons’ Lehrer in der Heimat: Jewgenij Mrawinskij, die größte Dirigentenlegende der Sowjetunion.
 
Als Mrawinskijs Assistent startete Jansons 1971 die Dirigentenkarriere bei den Leningrader - später St. Petersburger - Philharmonikern. Zeitgleich bekam er eine Professur für Dirigieren am Leningrader Konservatorium. 1979 erreichte ihn der Ruf nach Oslo, seiner ersten festen Station im Westen. In den folgenden 21 Jahren baute er das Osloer Symphonieorchester auf und formte es zu einem internationalen Spitzenorchester. 1997 trat er zusätzlich die Nachfolge Lorin Maazels beim Pittsburgh Symphony Orchestra an.
 
2003 übernahm er abermals eine Position Maazels, als er zum Chefdirigenten von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ernannt wurde. Zusätzlich zu dieser Aufgabe leitete er von 2004 bis 2015 das Koninklijk Concertgebouworkest in Amsterdam. Sein Vertrag in München hätte bis 2024 dauern sollen. Den sehr speziellen warmen Klang des Orchesters formte einst Rafael Kubelík, Lorin Maazel schulte es in technischer Präzision, Mariss Jansons ließ beide Komponenten miteinander verschmelzen und hob die klangliche Identität auf eine neue Ebene. Durch ihn wuchs das Orchester noch einmal über sich hinaus - und Jansons geizte nicht mit Lob: “Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ist nicht nur brillant - es hat keinerlei Schwächen. Die Musiker sind ungeheuer enthusiastisch und spontan, sie spielen jedes Konzert so, als wäre es ihr letztes. Sie geben alles, mehr als 100 Prozent. Für mich als Dirigent ist es so, als würde ich einen Rolls-Royce fahren. Dieses Orchester kann einfach alles.“
 
Mariss Jansons arbeitete als Gastdirigent mit vielen bedeutenden Orchestern der Welt zusammen. Nach 2006 und 2012 hat er 2016 zum dritten Mal das berühmte Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker dirigiert. In Japan, wo er ebenso regelmäßig auftrat, wurde er gefeiert wie ein Popstar. Sein letztes Konzert gab er mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks am 8. November 2019 in der New Yorker Carnegie Hall. Nur wenige Wochen später, am 1. Dezember 2019, verstarb Mariss Jansons mit 76 Jahren in St. Petersburg.
 
Hier der Link zur Dokumentation:
 
www.youtube.com/watch
 
Wer den Dirigenten bei der Probenarbeit zu Beethovens dritter Sinfonie, der "Eroica", über die Schulter schauen möchte, hat im folgenden Link dazu Gelegenheit. Der Bayerische Rundfunk filmte Mariss Jansons bei einer Probe mit dem Symphonieorchester der Bayerischen Rundfunks:
 
www.youtube.com/watch
 
Und wie immer am Schluss unser Spendenaufruf: Wenn Ihnen unsere Reihe "Faszination Klassik"@Home gefällt und Sie unsere geplanten Konzertprojekte für das kommende Jahr unterstützen möchten, sind Ihre Spenden sehr willkommen; wir bitten um Überweisung auf folgendes Konto:
 
Freundeskreis Propsteikantorei Königslutter e. V.
Verwendungszweck: Spende Kirchenmusik 2022
Volksbank Wolfenbüttel-Salzgitter
IBAN: DE61 2709 2555 5022 9656 00
 
Eine Spendenquittung wird ab 50,00 Euro ausgestellt, bitte teilen Sie uns ggf. Ihre Adresse im Verwendungszweck mit.
 
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und herzliche Grüße aus Braunschweig
 
Matthias Wengler

Beitrag von red