Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
unter den Orgelkonzerten von Georg Friedrich Händel gibt es ein besonderes Stück: Das beliebte Konzert B-Dur op. 4 Nr. 6 war ursprünglich ein Harfenkonzert (im Autograph heißt es folglich auch „Concerto per la Harpa“) und erklang so 1736 bei der Uraufführung, als es in Händels Oratorium „Alexander’s Feast“ eingeschoben wurde, um das Harfenspiel des Sängers Timotheus zu veranschaulichen.
Da Händel nicht zuletzt auch Musikunternehmer und daher an der möglichst breiten Vermarktung seiner Werke interessiert war, veröffentlichte er das Harfenkonzert später auch in einer Fassung für Orgel. Es ist das letzte seiner ersten sechs Orgelkonzerte op. 4, die 1738 erschienen.
Am 24. Mai 2020 musizierte Iveta Apkalna mit Mitgliedern des hr-Sinfonieorchesters Händels B-Dur-Orgelkonzert im Sendesaal des Hessischen Rundfunks in Frankfurt:
Und noch eine zweite Empfehlung, die zeigt, wie opulent man Werke des Barock noch bis in die Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts aufgeführt hat: Karl Richter (1926-1981) entdeckte seine wahre musikalische Berufung in Leipzig, als er bei den prominenten Musikern und Lehrern Karl Straube und Günther Ramin studierte. Am Anfang seiner Karriere standen die Orgel und das Cembalo, und in seinen ersten Konzerten waren es diese beiden Instrumente, auf denen er sein künstlerisches Vermögen in den Dienst Johann Sebastian Bachs stellte. Bald aber entdeckte Richter auch die Faszination großer Chor- und Orchesterbesetzungen. In den Fünfziger Jahren gründete er den Münchener Bach-Chor und das Münchener Bach-Orchester, mit denen er die ganze Welt bereiste und im Laufe der Zeit rund 150 Aufnahmen machte.
Besonders überzeugend war Richter immer dann, wenn er die Musik seiner großen Landsleute Bach und Händel interpretierte. Händels B-Dur-Orgelkonzert musizierte er im Januar 1971 mit dem Münchner Bach-Orchester im Salzburger Mozarteum:
Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler