Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
heute ist Valentinstag, und aus diesem Anlass erwarten Sie in dieser Ausgabe zwei Werke von Ludwig van Beethoven für Violoncello und Klavier, deren Ursprung jedoch von Wolfgang Amadeus Mozart stammt: 7 Variationen über "Bei Männern, welche Liebe fühlen" WoO 46 und 12 Variationen über "Ein Mädchen oder Weibchen" op. 66, beides aus Mozarts Oper "Die Zauberflöte".
Zweimal nahm sich Ludwig van Beethoven "Die Zauberflöte" vor, um aus Mozarts Melodien eine Folge von Variationen für Violoncello und Klavier zu schreiben. Zunächst wählte er 1798 die Arie des Papageno "Ein Mädchen oder Weibchen" und wenige Jahre später dessen Duett mit Papagena "Bei Männern, welche Liebe fühlen" als Thema von 12 bzw. 7 rein instrumentalen Variationen. Mozarts Oper "Die Zauberflöte" hatte nach ihrer Uraufführung 1791 in Wien einen Erfolgszug durch Europa erlebt und war längst in Prag, Frankfurt, Hamburg, Mannheim, Warschau und St. Petersburg zu sehen. Mit seinen Variationen über "Zauberflöten"-Themen griff der junge Komponist Beethoven also populäre Melodien auf, und er knüpfte nicht nur an diese Ohrwürmer an, sondern demonstrierte als aufstrebender Pianist und Komponist der adeligen Wiener Gesellschaft seine ganze Kunstfertigkeit im Umgang mit ihnen.
In seinen Variationen über das Thema "Bei Männern, welche Liebe fühlen" schlug Beethoven einen traditionelleren Weg ein, als er das bei den vorausgehenden Variationen über "Ein Mädchen oder Weibchen" getan hatte. Vorbild war hörbar Joseph Haydn, auch dort, wo er mit plötzlichen Überraschungen aufwartet, etwa in der Schlussvariation, als sich aus einem stockenden, fragenden Moment ein brillantes Finale entwickelt. Die Variationen über "Bei Männern, welche Liebe fühlen" widmete Beethoven Graf Johann Georg von Browne-Camus, der in Wien in kaiserlich-russischen Diensten stand. Einer irischen Familie entstammend war der Graf besonders in der Zeit von 1797 bis 1803 einer von Beethovens wichtigsten und lukrativsten Gönnern.
Unser heutiger Mitschnitt kommt aus dem Großen Saal der Liszt-Akademie in Budapest. 2008 musizierten dort Miklós Perényi und András Schiff:
www.youtube.com/watch
Und wer heute noch nichts vor hat, der ist herzlich willkommen bei unserem heutigen Konzert in Königslutter, Tickets (20 Euro, 50 % Ermäßigung für Schüler/Studenten) für dieses sehr abwechslungsreiche Programm sind noch an der Abendkasse ab 19:00 Uhr erhältlich:
Freitag, 14. Februar 2025, 19:30 Uhr, Stadtkirche, Königslutter
Verliebt, verlobt, verheiratet – Musik für Verliebte zum Valentinstag
Lieder, Duette, Pop-Songs, Orgelmusik und Texte u. a. von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner,
Franz Schubert, Robert Schumann, Elton John, Leonhard Cohen, Bette Midler, Hildegard Knef und Leonard Bernstein
Julia Fercho, Alt * Martin Müller-Schweinitz, Bariton * Matthias Wengler, Orgel, Klavier, Gesang und Lesung
Ihnen allen ein schönes Wochenende mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler