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12.11.2025 Kategorie: Musik in schwierigen Zeiten

Musik in schwierigen Zeiten - 849

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,

auch die heutige Ausgabe beginnt zunächst mit dem Hinweis zu unserer beliebten Musikfilm-Reihe „Faszination Klassik“ (10. bis 12. November in der Stadtkirche Königslutter, jeweils um 19:30 Uhr). Der Eintritt ist wie gewohnt frei, Spenden für die Kirchenmusik in der Propstei Königslutter werden am Ausgang erbeten; der Einlass beginnt ab 19:00 Uhr. Im Mittelpunkt des zweiten Abends steht der berühmte Tänzer Rudolf Nurejew:

Dienstag, 11. November 2025, 19:30 Uhr, Stadtkirche, Königslutter

Nurejew - The White Crow

Großbritannien/Frankreich/Serbien (2018)

Paris in den 1960er Jahren: Der Kalte Krieg befindet sich auf seinem Höhepunkt und die Sowjetunion schickt ihre beste Tanzkompanie in den Westen, um ihre künstlerische Stärke zu demonstrieren. Das Leningrader Kirow-Ballett begeistert die Pariser Zuschauer, aber ein Mann sorgt für die Sensation: Der virtuose junge Tänzer Rudolf Nurejew. Attraktiv, rebellisch und neugierig, lässt er sich vom kulturellen Leben der Stadt mitreißen, sehr zum Missfallen der KGB-Spione, die ihm folgen. Doch Nurejew genießt den Geschmack der Freiheit und beschließt, in Frankreich politisches Asyl zu beantragen. Ein höchst riskantes Katz- und Mausspiel mit dem sowjetischen Geheimdienst beginnt.

Hier der Trailer zu diesem Kinofilm:

www.youtube.com/watch

Untrennbar verbunden mit Rudolf Nurejew ist das Ballett "Schwanensee" von Peter Tschaikowsky. Zwei  Mitschnitte möchte ich Ihnen an dieser Stelle nicht vorenthalten, zunächst der Auftritt von Margot Fonteyn und Rudolf Nurejew in der Ed Sullivan Show vom 16. Mai 1965:

www.youtube.com/watch

...und aus der Muppets Show, mit einer gänzlich anderen Primaballerina:

www.youtube.com/watch

Unser heutiges Musikstück ist naheliegend: Peter Tschaikowskys "Schwanensee"-Suite op. 20a.

Peter Tschaikowskys "Schwanensee" ist ein Synonym für den unwiderstehlichen Zauber des Balletts. Vielleicht ist "Schwanensee" das populärste Ballett überhaupt. Jedenfalls ist es zu einem Synonym für das Tanztheater geworden, und Tschaikowskys Partitur dazu gilt als Inbegriff stimmungsvoller Musik von unvergleichlicher lyrischer Schönheit und dramatischer Schlagkraft. Zweifellos markiert "Schwanensee" einen Kulminationspunkt in der Geschichte des Balletts und repräsentiert dabei das klassische russische Tanztheater in vollendeter Ausprägung. 

Zum Mythos geworden ist "Schwanensee" aber auch wegen der Musik von Peter Tschaikowsky, der den gegensätzlichen Stimmungen ihren unverwechselbaren Klang verleiht: Sei es die Sehnsucht, die Prinz Siegfried und Odette zueinander finden lässt, oder der trügerische Glanz der Ballszenen, in denen der ganze Hofstaat wie im Rausch der verführerischen Odile verfällt, die als Doppelgängerin Odettes den Prinzen zu dem tragischen Schwur verleitet, mit dem er seine aufrichtige Liebe verrät.
 
Heute ist es unvorstellbar, dass "Schwanensee" für Tschaikowsky zur größten Enttäuschung werden sollte: Kritiker bezeichneten die Musik nach der Moskauer Uraufführung am 20. Februar 1877 als "einförmig und langweilig", ja als "blass und äußerst monoton" empfunden wurde. "Für Musiker", so war zu lesen, "ist  die Musik vielleicht eine interessante Sache, aber für das Publikum ist sie trocken." 

Tschaikowsky hingegen hatte vor der Arbeit an "Schwanensee" bereits drei Sinfonien und andere Orchesterwerke geschrieben und brachte diese Erfahrungen - und auch diesen musikalischen Anspruch - mit in die Arbeit am Ballett ein. Erst 1895 sorgten die Ballett-Visionäre Marius Petipa und Lew Iwanow in ihrer Deutung für die unsterbliche Verbindung von Pracht und Virtuosität sowie lyrisch-elegischem Ausdruck. 

Hier Tschaikowskys "Schwanensee"- Suite op. 20 mit folgenden Sätzen: Szene - Tanz der Schwäne - Szene - Ungarischer Tanz (Csárdás) - Spanischer Tanz -  Neapolitanischer Tanz - Mazurka - Walzer. Es spielen die Nürnberger Symphoniker unter der Leitung von Jonathan Darlington, aufgezeichnet am 5. Januar 2024 im Rahmen des Neujahrskonzerts in der Nürnberger Meistersinger-Halle:

www.youtube.com/watch

Zum Vergleich: Das Moskauer Rundfunk-Sinfonieorchester unter der Leitung von Vladimir Fedossejev, aufgezeichnet 1996 in der Frankfurter Alten Oper: 

www.youtube.com/watch

Wer in der kommenden Woche nicht in der Stadtkirche dabei sein kann und trotzdem die Kirchenmusik in der Propstei Königslutter unterstützen möchte, kann dies auch mit einer Spende tun. Wir bitten Sie in dieser Woche ganz besonders um Ihre Zuwendung, damit unsere geplanten Konzertprojekte im Jahr 2026 stattfinden können. Über Ihre Spende auf folgendes Konto freuen wir uns sehr!

Freundeskreis Propsteikantorei Königslutter e. V.
Verwendungszweck: Spende Kirchenmusik 2026
Volksbank Wolfenbüttel-Salzgitter
IBAN: DE61 2709 2555 5022 9656 00

Eine Spendenquittung wird ab 50,00 Euro ausgestellt, bitte teilen Sie uns ggf. Ihre Adresse im Verwendungszweck mit.

Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig

Matthias Wengler
 

Beitrag von sd