Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
unser heutiges Werk stammt von Paul Hindemith: Sinfonische Metamorphosen über Themen von Carl Maria von Weber. Es zählt zu Hindemiths erfolgreichsten Kompositionen, in dem er kaum bekannte Klavierstücke von Weber bearbeitet.
Ursprünglich war im Jahr 1940 ein gemeinsames Projekt mit dem Choreographen Léonide Massine geplant, der sich Bearbeitungen Weber’scher Musik wünschte. Doch die Künstler konnten sich (nach der erfolgreichen Realisierung des Balletts "Nobilissima visione") nicht einig werden. Hindemiths Wahl fiel auf vierhändige Klavierstücke bzw. die Bühnenmusik "Turandot". Er habe sie "leicht gefärbt und schärfer gemacht", schreibt Hindemith seiner Frau Gertrud. Der Komponist arrangierte und bearbeitete die kaum bekannten Stücke von Carl Maria von Weber für großes Orchester. So entstand eine raffinierte, wirkungsvolle Satzfolge. Die Sinfonischen Metamorphosen wurden am 20. Januar 1944 in New York mit dem New York Philharmonic unter der Leitung von Arthur Rodzinski uraufgeführt und sind bis heute im Konzertsaal erfolgreich.
Selbsterklärend ist, worauf der von Hindemith so benannte zweite Satz "Turandot, Scherzo" basiert: nämlich auf Webers "Turandot"-Ouvertüre. Die Vorlagen zu den übrigen drei Sätzen entstammen drei Werken Webers für Klavier vierhändig, und zwar den beiden Klavierstücken op. 60 Nr. 4 und Nr. 7 (Sätze 1 und 4) und dem zweiten der 6 Klavierstücke op. 10 (Satz 3). Insbesondere das „Turandot-Scherzo“ begeistert durch sein pentatonisches, an chinesische Musik erinnerndes Motiv und ein übermütiges Jazz-Fugato für Bläser und Schlagwerk. Ein flotter Marsch, eingeleitet von energischen Fanfaren, beschließt das mitreißende Werk.
Hindemiths Sinfonische Metamorphosen wurden im Rahmen des Festkonzerts 40 Jahre Alte Oper Frankfurt am 28. August 2021 mit dem hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Alain Altinoglu aufgeführt:
Ihnen allen ein schönes Wochenende mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler