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05.01.2024 Kategorie: Musik in schwierigen Zeiten

Musik in schwierigen Zeiten - 571

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,

willkommen im neuen Jahr 2024 - die erste Ausgabe dieser Reihe ist einem Walzer gewidmet, dessen Komponist nicht aus der Strauß-Familie stammt und den ich selbst am Silvestertag dirigieren durfte: "Gold und Silber" von Franz Lehár.

Franz Lehár ist vor allem als Komponist von Operetten, allen voran "Die lustige Witwe" und "Das Land des Lächelns", bekannt. Seine eigentliche Karriere begann er jedoch als Militärmusiker. Nach einigen Stationen kehrte er 1899 wieder nach Wien zurück und trat dort die Stelle beim 26. Infanterie-Regiment an. Fürstin Pauline von Metternich erteilte ihm den Auftrag, einen Eröffnungswalzer für den Faschingsball 1902, der unter dem Motto „Gold und Silber“ stehen sollte, zu schreiben.

So geschah es - doch der Erfolg bei der Premiere blieb aus, Lehár war vom geringen Beifall des Publikums enttäuscht. So trat er die Rechte an seinen Walzer für wenig Geld an einen unbedeutenden Wiener Musikalienhändler ab, der diese wiederum an Bosworth & Co. in London verkaufte - für diesen Verlag waren die Rechte an diesem Walzer ein sehr gutes Geschäft, "Gold und Silber" ist bis heute eines der beliebtesten Stücke Lehárs.

Zwei Konzertmitschnitte stelle ich Ihnen heute vor, zunächst (in einer leicht gekürzten Fassung) aus London mit dem Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden unter der Leitung von Plácido Domingo - der Mitschnitt entstand 1995 anlässlich des 50. Jahrestags der Wiedereröffnung des Opernhauses nach dem Zweiten Weltkrieg:

www.youtube.com/watch

Zum Vergleich: Den ungekürzten Walzer spielten die Wiener Symphoniker unter der Leitung Vladimir Fedossejew 1998 in ihrem traditionellen Konzert "Frühling in Wien" im Wiener Musikverein:

www.youtube.com/watch

Ihnen allen einen guten Start ins neue Jahr 2024 mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig

Matthias Wengler

Beitrag von sd