Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
unser heutiges Musikstück stellt ein kleines Kuriosum dar: Ludwig van Beethovens Werk enthält auch die Sonate F-Dur op. 17 für Horn und Klavier. Beethoven komponierte sie im Jahr 1800 speziell für ein Konzert mit dem damals gefeierten Hornisten Giovanni Punto. Den Überlieferungen zufolge entstand das Werk unter größtem Zeitdruck innerhalb von zwei Tagen für Puntos lang erwartete Premiere am Wiener Hof, den Klavierpart improvisierte Beethoven während des Konzerts.
Ludwig van Beethoven hat in seiner Jugend das Hornspiel bei dem Bonner Hofmusiker (und späteren Musikverleger) Nikolaus Simrock erlernt. Der Hornschüler hat „seinem Meister späterhin manche harte Nuß zu knacken gegeben“, wie Beethoven selbst einmal in einem Brief gestand, und auch sonst war er Hornvirtuosen gerne gefällig, wenn sie ihn um Stücke baten. Beethovens Kenntnis beider Instrumente wurde von der Kritik geschätzt, die Aufführung wurde ein Erfolg, welcher in der Folge wiederholt wurde. Heute zählt das Stück zu den Standardwerken für Waldhorn.
Marc Gruber und Maria Ollikainen sind im folgenden Link mit Beethovens Hornsonate zu erleben, zu Beginn spielt das Duo "Villanelle" von Paul Dukas; der Mitschnitt entstand am 30. April 2020 im Frankfurter hr-Sendesaal:
Zum Vergleich: Nicht weniger sehens- und hörenswert ist die Bearbeitung von Beethovens Opus 17 für Kontrabass(!!!) und Klavier. Dominik Wagner und Can Cakmur haben das Werk am 5. Januar 2021 im Wiener Tonzauber Studio Casino Baumgarten aufgenommen:
Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler