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20.12.2023 Kategorie: Musik in schwierigen Zeiten

Musik in schwierigen Zeiten - 567

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,

ein kurzes Chorstück erwartet Sie in der heutigen Ausgabe: "O Magnum Mysterium" von Morten Lauridsen.

Die Lichtsymbolik spielt seit jeher in der Adventszeit eine besondere Rolle. Die Wochen vor dem Christfest galten als Sinnbild für die letzte Phase der Menschheitsnacht. Mit der Geburt Jesu, des „Lichts der Welt“, mit Weihnachten, der Wintersonnenwende, ging das spirituelle Dunkel zu Ende. Das „große Wunder“, das der mittelalterliche Text „O magnum mysterium“ umschreibt, ist die Menschwerdung Gottes, die Geburt des Höchsten durch eine menschliche Frau, Maria.

Morten Lauridsens Vertonung von „O magnum mysterium“ zählt zu den absoluten Hits der zeitgenössischen Chormusik. Es entstand 1994, kurz bevor Lauridsen in Erwägung zog, ein größeres Werk zu komponieren. Der Komponist hat darauf hingewiesen, dass diese Motette eine „Bestätigung der Gnade Gottes gegenüber den Sanftmütigen ist - ein ruhiges Lied von tiefgehendem innerlichen Glück“. Der Text stammt aus der Weihnachtsmatutin und ist von zahlreichen Komponisten vertont worden; Lauridsens "O magnum mysterium" drückt eine mystische Ehrfurcht vor dem Wunder der Inkarnation und auch der sehr menschlichen Zärtlichkeit der Jungfrau Maria für ihr neugeborenes Kind aus.

Zwei Aufführungen dieses Chorstücks empfehle ich Ihnen heute, zunächst mit dem St. Jacob's Youth Choir unter der Leitung von Mikael Wedar, aufgezeichnet am 6. Januar 2015 in der Stockholmer St.-Jakob-Kirche:

www.youtube.com/watch

Zum Vergleich: Der WDR-Rundfunkchor unter der Leitung von Simon Halsey, aufgezeichnet am 9. Dezember 2021 in der Kölner Philharmonie:

www.youtube.com/watch

Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig

Matthias Wengler

Beitrag von sd