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16.01.2023 Kategorie: Musik in schwierigen Zeiten

Musik in schwierigen Zeiten - 426

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,

Ludwig van Beethovens Violinromanzen Nr. 1 G-Dur op. 40 und Nr. 2 F-Dur op. 50 sind bis heute ein für Geiger:innen dankbares und oft gespieltes Konzertrepertoire.

Über ihre Entstehung ist bis heute nicht allzu viel bekannt. Beide Werke sollen um 1802 herum entstanden sein, doch das Stück in F-Dur mag durchaus schon einige Jahre zuvor komponiert worden sein. Es gibt eine weitere Theorie, nach der jede der Romanzen ursprünglich als möglicher langsamer Satz für ein unvollendetes Violinkonzert in C-Dur gedacht war, das vermutlich in den frühen 1790er Jahren entstand (dieses 259 Takte lange Konzertfragment ist als "Werk ohne Opuszahl 5“ bekannt.).

Die Romanzen wurden 1803 und 1805 veröffentlicht. Beethoven hatte in Bonn Geige studiert und im örtlichen Opernorchester Bratsche gespielt - seine praktische Erfahrung trug eindeutig zur idiomatischen, lyrischen Komposition der beiden Romanzen bei. Die Romanze G-Dur besitzt keine Tempoangabe und ist, abgesehen vom Anfang mit unbegleiteten Violin-Doppelgriffen, die konventionellere der beiden. In der umfangreicheren Romanze F-Dur (Adagio cantabile) ist der für die Violinstimme vorgesehene Tonraum deutlich größer; die Stimme ist einfallsreicher gestaltet, wobei das höhere Register mehr ausgeschöpft wird und es einige Sprünge über etwa drei Oktaven gibt. Auch wenn der erste kontrastierende Abschnitt viele ausgefeilte Figurationen enthält, wird die unbeschwerte Stimmung aufrechterhalten; der zweite Abschnitt allerdings ist tiefgreifender und leidenschaftlicher. Das Stück endet mit einer kurzen, innigen Coda.

Am 6. September 2020 fand auf dem Bebelplatz in Berlin eine besondere Ausgabe von „Staatsoper für alle“ statt. Gefeiert wurde nicht nur Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag, sondern auch das 450-jährige Bestehen der Staatskapelle Berlin. Mit 2.000 Gästen war dieses Konzert als Dankeschön vor allem all jenen gewidmet, die durch ihre Arbeit in der Corona-Krise einen elementaren Beitrag für die Gesellschaft leisten.  

Anne-Sophie Mutter wurde begleitet von der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim:

www.youtube.com/watch

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Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig

Matthias Wengler

Beitrag von sd