Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
für viele Komponisten war und ist der Wald ein Sehnsuchtsort. Heute erwartet Sie ein kurzes Stück für Violoncello und Orchester von Antonin Dvořák: Waldesruh op. 68 Nr. 5.
1833 entstand die Suite für Klavier zu vier Händen „Aus dem Böhmerwald“, der fünfte Satz daraus trägt den Titel „Waldesruh“. Für seine Abschiedstournee von seiner Heimat im Jahr 1891 hat Dvořák das Stück für Violoncello und Klavier bearbeitet. Er war damals als Pianist zusammen mit einem Geiger und Cellisten in seiner Heimat unterwegs. Ein Jahr später sollte der Komponist dann in die USA aufbrechen und u. a. seine bahnbrechende neunte Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ komponieren. Sicher hat sich damals auch Dvořák stark mit dem Wald seiner Heimat identifiziert. Die liebliche, breit ausgeführte Melodie aus der ursprünglichen Klavierfassung des Stückes blieb dabei bewahrt. Das Stück erreichte so große Popularität, dass er es später in Amerika zusätzlich für Cello und Orchester setzte
Drei Interpreten stelle ich Ihnen heute gerne mit diesem Kurzstück vor, zunächst Yo-Yo Ma mit dem Boston Symphony Orchestra unter der Leitung von Seiji Ozawa, der Mitschnitt entstand am 16. Dezember 1993 im Prager Smetana-Konzertsaal:
Zum Vergleich: Marc Coppey mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Kirill Karabits, aufgezeichnet am 1. September 2016 im Großen Sendesaal des rbb:
Letzte Empfehlung für heute: Truls Mørk mit dem Oslo Philharmonic (das sich gestern abend in der Berliner Philharmonie mit Schostakowitschs fünfter Sinfonie unter der Leitung von Klaus Mäkelä standing ovations erspielt hat) unter der Leitung von Eivind Gullberg Jensen, die Aufnahme entstand am 26. Januar 2011 im Konzerthaus Oslo:
Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler
