Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
im vergangenen Jahr habe ich Ihnen in dieser Reihe die letzten acht Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart vorgestellt - heute folgt ein weiteres, das sogar Helmut Schmidt in seiner Zeit als Bundeskanzler einmal aufgenommen hat: Das Konzert für drei Klaviere und Orchester F-Dur KV 242, das sogenannte "Lodron"-Konzert.
Mozart schrieb dieses Konzert im Februar 1776 für die Gräfin Maria Lodron und ihre beiden Töchter Maria Aloisia und Maria Josepha. Dabei hatte er bei der Komposition auf die spieltechnischen Fähigkeiten der Lodrons Rücksicht zu nehmen, besonders beim Solopart des dritten Klaviers, der der erst elfjährigen Josepha zugedacht war. Mozart hat das von ihm hochgeschätzte Werk auch für Aufführungen mit zwei Klavieren eingerichtet.
Es waren stürmische Zeiten in der deutschen Innenpolitik, als der deutsche Noch-Bundeskanzler Helmut Schmidt 1981 (bald wird er über ein Misstrauensvotum stürzen) nach London fliegt, um etwas höchst Ungewöhnliches zu unternehmen. Ein Jahr später wird dann der Presse eine Schallplatte präsentiert, aufgenommen in den Tonstudios an der Abbey Road, mit Mozarts Konzert für drei Klaviere und Orchester und den Solisten Christoph Eschenbach, Justus Frantz - und eben Helmut Schmidt. Die Aufnahme entwickelt sich zum Verkaufsknüller.
Öffentlich ist Helmut Schmidt nicht als Pianist aufgetreten - aber auch die Besetzung im folgenden Konzertmitschnitt kann sich sehen und hören lassen. Am 18. Juni 1989 musizierten in der Londoner Royal Festival Hall András Schiff, Daniel Barenboim und Sir Georg Solti gemeinsam mit dem English Chamber Orchestra Mozarts "Lodron"-Konzert:
Ihnen allen ein schönes Wochenende mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler