Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
Chormusik eines noch lebenden Komponisten erwartet Sie an diesem Wochenende: John Rutters Gloria.
Der Kompositionsstil des 1945 geborenen John Rutter ist eine eigentümliche Mischung aus den Traditionen der abendländischen Kirchenmusik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und den Tonfällen amerikanischer Unterhaltungsmusik (Jazz, Gospel, Musical). Damit wurde Rutter, der selbst der typisch englischen Chortradition entstammt, zum Wegbereiter eines weniger avantgardistischen und stärker publikumsbezogenen Verständnisses von Kirchenmusik. Rutters Sprache ist melodie- und klangorientiert und zeichnet sich durch einen raffinierten Umgang mit harmonischen Farben und eine brillante Orchesterbehandlung aus.
Das Gloria wurde 1974 als Konzertstück komponiert. Rutters Fassung, die hauptsächlich auf einem der Gregorianischen Gesänge basiert, ist in drei Sätze unterteilt, die ungefähr mit traditionellen sinfonischen Strukturen korrespondieren. Die Begleitung besteht ursprünglich aus einem Blechbläserensemble mit Pauken, Schlagzeug und Orgel - eine Kombination, die in den äußeren Sätzen einen ziemlich freudigen Lärm zum Herrn schickt, die aber im mittleren Satz eher weich und introspektiv eingesetzt wird. Nach seiner Uraufführung 1974 in den USA wurde es weltweit erfolgreich in zahlreichen Chorkonzerten aufgeführt und zählt bis heute zu Rutters populärsten Werken.
Im heutigen Mitschnitt erklingt das Werk in einer Fassung für Chor und Orchester. Es musizieren der WDR Rundfunkchor und das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Simon Halsey, der Mitschnitt entstand am 9. Dezember 2021 in der Kölner Philharmonie:
Ihnen allen ein schönes Wochenende mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler