Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
ein beliebtes Zugabenstück für Pianisten ist Frédéric Chopins Walzer Des-Dur op. 64 Nr. 1, allgemein als "Minutenwalzer" bekannt.
Der populäre Beiname sollte keineswegs dazu verleiten, diese Perle unter Chopins Klavierwalzern zu hastig zu spielen. Da hilft der in Frankreich geläufig Beiname „Petit chien“ schon eher: George Sand zufolge soll dieser Walzer nämlich durch das Spiel eines Hündchens inspiriert sein - was sich immerhin gut auf das um sich selbst (bzw. den Ton As) wirbelnde Anfangsmotiv übertragen lässt. Chopin widmete diesen ersten der 1847 entstandenen Drei Walzer op. 64 seiner ehemaligen Pariser Klavierschülerin und langjährigen Freundin, der polnischen Gräfin Delfina Potocka, deren Musikabende den idealen Rahmen für ein musikalisches Kleinod wie dieses boten.
Daniel Barenboim spielte den Walzer am 29. Juni 1997 als Zugabe in der Berliner Waldbühne:
10 Jahre später fiel Yevgeny Kissins Wahl beim Verbier Festival ebenfalls auf Chopins Walzer:
Und auch Marc-André Hamelin musizierte diesen Walzer als Zugabe am 30. Januar 2013 im New Yorker Kulturzentrum 92nd Street Y. Hier bleibt es aber nicht bei reinem Chopin - sehen Sie selbst:
Und - beim Recherchieren zu dieser Ausgabe noch entdeckt - die bitterböse Variante von Axel Ranisch, "Ein Pianist kämpft um sein Leben":
Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler